Entwicklung von Deckschichtvarianten für den Wege- Garten- und Landschaftsbau auf Basis einer Aggregierung von silikathaltigem Feinkorn mit einem eisenhaltigen Bindemittel

 

Projektform: Brandenburgischer Innovationsgutschein (BIG FuE) mit der ILB

 

Projektlaufzeit: April 2019 bis September 2020

 

Projektpartner:

  • InterEnviroCon GmbH

 

Ländliche Wege müssen sowohl dauerhaft, komfortabel und bei jeder Witterung befahrbar sein. Sie sollen aber auch möglichst naturnah ausgebaut werden und die Umweltbelastung verringern. Bei naturnahen Ausbauformen wie Betonspurwegen oder Pflasterungen mit Rasenverbundsteinen zeigt sich jedoch sehr bald eine mangelnde Belastbarkeit. Es entstehen hohe Unterhaltungskosten und ein mangelnder Nutzungskomfort durch lose Steine, Unebenheiten oder Staub, welche die Nachhaltigkeit dieser Strukturen einschränken.

Eine Lösung bieten hydraulisch gebundene Tragdeckschichten. Diese „wassergebundenen Decken“ vermitteln einen naturnahen Eindruck und sind daher nicht nur in Naturparks die bevorzugte Form der Befestigung von Wegen.

 

Im Rahmen der geplanten Produkt- und Verfahrensentwicklung sollen naturnahe Ausgangsstoffe verwendet werden. Aus regionalpolitischer und wirtschaftlicher Sicht bieten sich hierfür Eisenhydroxidschlämme sowie silikatische Feinsubstrate als die wichtigsten Basiskomponenten an.

 

Die Eisenhydroxidschlämme entstehen unter anderem in den ehemaligen Braunkohlebergbaugebieten Brandenburgs infolge des Anstiegs des Grundwassers, der nach der Einstellung der Produktion erfolgt. Durch dessen Abfließen in die Seen und Fließgewässer kommt es zum Eintrag von Eisenfrachten, die zu Verockerungserscheinungen der Fließgewässer und Verschlammungen der Gewässersohlen führen.

Aufgrund der anfallenden großen Mengen und den dadurch entstehenden Problemen der Bereitstellung von Stapel- bzw. Deponieraum soll dieses geogene Substrat als eine erste Eduktkomponente der Produkt- und Verfahrensentwicklung dienen.

 

Regionaltypisch ist auch das Vorkommen von silikatreichen Feinkornstrukturen (tonhaltiger Sande), die im Ergebnis nacheiszeitlicher Prozesse entstanden. Sie stehen in der Brandenburger Region ausreichend zur Verfügung. Dieses Material soll als zweite Grundkomponente dienen.

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